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© 1991-2011 Rechtsanwaltskanzlei Michael Rietz Impressum
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  Themenübersicht:  
  Brau und Bogen, Chemie  
  Brau & Boegen geht in die Insolvenz
Freie Presse Chemnitz, 28.März 2001
 
   
  Kraftfutterwerk
Richard Lüders GmbH & Co.KG
 
  Firma meldet Zahlungsunfähigkeit an
Chemnitzer Morgenpost, 28.Juli 2000
 
  Lüders Kraftfutterwerk Göhren vor dem Aus
Freie Presse Rochlitzer Zeitung, 04.Juli 2000
 
   
  Nachfolgende GmbHs und AGs hat RA Rietz im Auftrag der ehemaligen Treuhandanstalt als Liquidator abgewickelt:  
   
  Polytechnik GmbH  
  Kernstück der Polytechnik GmbH privatisiert
Freie presse, 16.Dezember 1992
 
  Verkauf gescheitert - Polytechnik GmbH nun in der Liquidationsphase
Freie presse, 18.August 1992
 
  weitere:  
  Cainsdorfer Fruchtlimonaden GmbH
Lichtensteiner Herrenkonfektionen GmbH
Gerätebau Limbach GmbH
Industrieanstriche Lauenhein GmbH
Schuhfabrik Frankenberg
Hydrauflex GmbH
Treuhand Markneukirchen GmbH
Tricotagen Verwertungs GmbH (Dresden)
Elektromaschinen Instandssetzungs-GmbH, Markersbach
Dienstleistungskombinat Eilenburg
HeigGo Maschinenbau
Stadtkellerei Leipzig GmbH
Technische Textilien AG
Gebr. Müller Armaturen GmbH (Freiburg)
Wattana GmbH (Rödlitz)
Annaberger Wäschewerk GmbH
Schleif- und Polierelemente GmbH (Zwickau)
Schlachthof Zwickau GmbH
Plauener Handstrickerei Verw. GmbH
Textilwerk Gornau GmbH
Remstaler Fruchtsäfte GmbH
TR Textilmoden GmbH (Reichenbach)
Sächsische Aluminium- und Metalwarenfabrik GmbH (Glauchau)
Hebebühnen Lunzenau Joki-Moden GmbH (Lichtenstein)
Schwefel Brünofix (Leipzig)
Sporttrikotagen Wimbach GmbH
Kompakt Handelsgesellschaft Leipzig GmbH
Technische Filze Wurzen GmbH
 

  Brau & Boegen geht in Insolvenz - Für Gäste bleibt alles beim Alten
 
  Grund für Konkurs: Unterschiedliche Ansichten und verzwickte Vorgeschichte - Sanierungskonzept tritt in Kraft - Nach wie vor geöffnet - Geschäfte gehen gut

Zuerst die schlechte Nachricht:
Brau & Boegen, das Kneipen- und Erlebnishaus zwischen Annaberger- und Beckerstraße, hat am Dienstag um 11 Uhr Insolvenzantrag gestellt. Erst vor gut einem Jahr war am 14. April die gastronomische Mega-Oase (Finanzvolumen:6 Millionen Mark) mit zünftigem Brauhaus nebst eigener Hausbrauerei, Kabarett in der Sudpfanne sowie dem Jugendtreff anna b mit viel Brimborium und dem Oberbürgermeister eingeweiht worden.

Und nun kommt die gute Nachricht für alle, die das aufwendig sanierte Industriedenkmal schätzen gelernt haben: Es bleibt für die Gäste, wie Rechtsanwalt Michael Rietz sagte, alles beim Alten. Selbst ein Betreiberwechsel finde nicht statt. Denn, so argumentiert er: Es wurden weder Gelder veruntreut noch unterschlagen. Es wurden 20 Arbeitsplätze und neun Lehrstellen geschaffen. Die Gastronomie sei mit knapp 2,5 Millionen Mark an jährlichem Umsatz gut gelaufen, hätte sich bei Chemitzern, Gästen und Unternehmen einen Namen gemacht.

Nach den Ursachen befragt, die letzten Endes zum Konkurs führten, deutete der Anwalt unterschiedliche Auffassungen der Betreiber innerhalb der GmbH an - man hätte sich zum Beispiel im anna b. ein besseres Preis- Leistungs-Verhältnis gewünscht. Doch auch das, lenkt er ein, sei nicht der Hauptgrund gewesen. Vielmehr wollte er den wunden Punkt an der langen verzwickten Vorgeschichte festmachen: Der Gastro-Tempel sollte ursprünglich in Zwickau entstehen - dieses Vorhaben wurde abgelehnt. Danach wollte man in die Chemnitzer Innenstadt: Auch dieser Plan zerbrach.

Allerdings, so Rietz, waren bereits zu diesem Zeitpunkt die zinsgünstigen Kredite ausgelöst worden - so dass man mit Brau-& Boegen gleich in die Kredit-Höchst-Phase einsteigen musste. „Dass konnte selbst durch ein so gut gehendes Geschäft nicht erwirtschaftet werden - es sei denn, der Tag hätte 60 Stunden“, beteuert er.

Wie geht es weiter? Silvia Heidel, mit ihrem Mann Steffen Betreiber sowie Eigentümer von Immobilie und Grundstück, will den Kopf nicht hängen lassen. „Wir haben alles bezahlt - Sozialversicherung, Löhne. Das Personal steht hinter uns. Hätte die Bank kein Vertrauen, so hätte es kein Sanierungskonzept gegeben.“

Die Pläne: U. a. Bierverkauf außer Haus, mehr Veranstaltungen, hoffentlich wieder Kabarett. Auch die anderen Betreiber - Falk Schlund und Arndt Hohlfeld - bleiben. Allerdings ändert man die Gesellschaftsform.

Freie Presse Chemnitz, 28.3.01