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Firma meldet Zahlungsunfähigkeit an Kraftfutterwerk ging die Kraft aus - 56 Jobs weg | ||
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Jahrzehntelang stärkten die Arbeiter vom Kraftfutterwerk Richard Lüders in Göhren bei Wechselburg mit ihren Produkten das Vieh ihrer Kunden. Jetzt braucht der größte privat geführte Kraftfuttererzeuger in den neuen Ländern dringend selbst Stärkung: Der Betrieb musste beim Insolvenzgericht Chemnitz Zahlungsunfähigkeit anmelden. Allen 56 Mitarbeiter wurde gekündigt. Ein harter Schlag für das Traditionsunternehmen. Immerhin machte Lüders im letzten Jahr mit 120 000 Tonnen Kraftfutter 40 Millionen Mark Umsatz. Das Unheil nahm angeblich nach einem ominösen Firmeneinbruch am 6. Dezember 1999 seinen Lauf. "Die Diebe hatten zielgerichtet den Computer mit Firmendaten und Kundendatei mitgenommen", so Lüders-Rechtsanwalt Michael Rietz. Kurze Zeit später gab's Probleme mit Zulieferern, die die Zahlungsziele verkürzten, Banken kündigten Kreditlinien. Im April war das Geld zu Ende, im Mai gab's keine Löhne mehr. Als einzige Lösung sah Lüders den Verkauf. Doch von sechs Interessenten kam nur ein ernst zu nehmendes Angebot - und diser potenzielle Käufer sprang im letzten Moment wieder ab. Rietz: "Da blieb uns leider nur noch die betriebsbedingte Kündigung der Mitarbeiter und der Gang zum Insolvenzgericht." Doch die letzte Messe scheint bei Lüders noch nicht gesungen. Eine Notproduktion läuft, und möglicherweise gibt es doch noch einen Käufer. Rechtsanwalt Rietz: "Das entscheidet sich in den nächsten Tagen. Ich bin zuversichtlich." Chemnitzer Morgenpost, 05. Juli 2000 |