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Geldwäsche schmutziges Geschäft |
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Post aus Nigeria: Betrüger verspricht einem Ahlener Unternehmer Millionengewinn Ahlen (gös). Vorsicht, Falle: Es ist ein schmutziges Geschäft, mit dem Geld gewaschen werden soll. Geld, das es gar nicht gibt. Rainer Simon, 1. Kriminal-Hauptkommissar von der Zentralen Kriminalitätsbekämpfung Beckum, spricht von Vorschuß-Betrug, nachdem er den ominösen Brief gelesen hat. Das Schreiben soll aus Nigeria stammen. Adressat ist - unfreiwillig - ein Ahlener Unternehmer, dem durch sogenannte "Geldwäsche" ein Millionen-Gewinn versprochen wird. Er braucht nur eins: Sein Konto öffnen. Für eine Überweisung, die aufhorchen läßt: 12,5 Millionen US-Dollar. Davon werden nach erfolgreichem Transfer - Mitleid dem, der es glaubt - 30 Prozent Gewinn abspringen. So wirklichkeitsfremd das Schreiben auch klingen mag: Bundesweit ließen sich bereits viele Geschäftsleute für den scheinbar lukrativen Clou erweichen - und zahlten letztendlich selbst die Zeche. Im Kreis Warendorf, so Simon, landete der Brief seit April ´94 bereits dreimal auf seinem Schreibtisch. Absender ist ein zweifelhafter Dr. Morgan Collins, der sich in geschliffenem Deutsch als leitender Wirtschaftsprüfer der "Nigerian National Petroleum Corporation" in Lagos vorstellt. Auf Empfehlung wichtiger Geschäftspartner will er sich entschieden haben, dem Ahlener Unternehmer ein Geschäft vorzuschlagen, das - so wörtlich - "nach Vertragsabschluß eine intelligente Art des Investments in ihrem Land darstellt". Weiter heißt es: Nach Rezension und Bilanzierung der Kontenaufzeichnungen seiner Corporation sei ein Betrag von 12,5 Millionen US-Dollar verfügbar. Was maßgeblich seinem Vorgänger zu verdanken sei - einem Herrn, der in einer namhaften Menschenrechtsbewegung ständiger Verfolgung ausgesetzt sei. Die Gelder stammen aus einem Vertrag von 1992 mit einer anderen Firma und der Nigerianischen Bundesregierung. Collins will geheime Verträge mit Kollegen und Partnern geschlossen sowie alle nötigen Dokumente gesammelt haben, um einen Transfer nach Deutschland zu ermöglichen. Dieses Geld solle nun auf das Konto des Ahlener Geschäftsmanns fließen. Wörtlich heißt es: "Von sämtlichen auf Ihr Konto überwiesenen Beträgen erhalten Sie 30 Prozent, geben 65 Prozent an uns weiter und fünf Prozent sind für Telefon-Fax- und Postgebühren, die anfallen könnten." Herr Collins bittet abschließend um vertrauensvolle Geheimhaltung und um baldige Kontaktaufnahme. Und die sieht, wie das falsche Spiel in der Vergangenheit gezeigt hat, ein Treffen im Ausland vor, wo alle Formalitäten geregelt werden und - selbstredend - eine Vorschußzahlung für anfallende Kosten fällig ist. "Das ist eine ganz bekannte Arbeitsweise", sagt 1. Kriminal-Hauptkommissar Rainer Simon auf "AV"-Nachfrage. In den vergangenen zwei Jahren sei dieses Schreiben dreimal bei Geschäftsleuten im Kreis Warendorf gelandet. "In allen Fällen ist es dabei auch geblieben. Es ist kein Schaden eingetreten." Ermittlungsansätze hätten sich nicht ergeben. Nigeria sei zu weit weg, um "von hier handeln zu können." Die Anzeigen wurden an die Staatsanwaltschaft Münster weitergeleitet. Wir der jüngste Brief aus dem fernen Nigeria zeigt: ohne Erfolg. Ahlener Volkszeitung, 05.07.96 |