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Sieben Millionen Dollar weg |
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Staatsanwalt ermittelt gegen Rechtanwalt Minden (WB/tu). - Wegen des Verdachts auf Anlagebetrug und Geldwäsche ermittelt die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen einen Rechtsanwalt aus Minden. Wie Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Schneider gestern dieser Zeitung bestätigte, geht es um eine veruntreute Summe in Höhe von sieben Millionen US-Dollar (etwa 10,5 Millionen Mark). Die Wohnung des Anwalts sei durchsucht worden, Haftbefehl wurde jedoch nicht erlassen. Der Anwalt wies die von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe gegenüber dieser Zeitung "mit Entschiedenheit" zurück. Eine Geschäftsfrau aus Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) gilt als Initiatorin des Anlage-Deals und sitzt in Untersuchungshaft in Bielefeld-Brackwede. Nach Angabendes Mindener Rechtsanwaltes hatte sie in London die Anlagemöglichkeit in genannter Höhe aufgetan und mit dem Anwalt Kontakt aufgenommen. Wieviele Anleger sich beteiligten, ist unklar. Der Anwalt zahlte das Geld nach eigenen Angaben treuhänderisch auf ein Konto Londoner Rechtsanwälte bei der Barclays-Bank ein. Diese Anwälte hätten für Investmentgeschäfte eine besondere Zulassung der britischen Anwaltskammer. Das Geld, das zwischenzeitlich hätte zurückfließen müssen, ist jedoch verschwunden. Nach Angaben des Anwalts haben die britischen Justizbehörden die Konten der Londoner Kanzlei eingefroren. Westfalen-Blatt Nr. 158/, 10.Juli 1996 |