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Anleger gehen leer aus |
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Sieben Millionen US-Dollar verschwunden Bielefeld (WB) - Das Prinzip war einfach. Die selbständige Bankkauffrau Irene J. (58) aus Petershagen war für Kundenwerbung und Ausspähung der Finanzmärkte zuständig, Rechtsanwalt Rudolf K. (46) aus Minden verwaltete treuhänderisch das Guthaben der Geldgeber aus dem ganzen Bundesgebiet. Etwa 15 Millionen Mark wurden dem Duo anvertraut, die Summe sollte zu Traumrenditen von bis zu 14 Prozent im Monat angelegt werden. Doch die Geschäfte zwischen Juni 1993 und Mai 1996 gingen schief - sieben Millionen US-Dollar verschwanden in London, die Kundeneinlagen sind weg. Seit gestern müssen sich Irene J. und Rudolf K. wegen Betruges vor der 2. Strafkammer des Bielefelder Landgerichtes verantworten. Die beiden sind aussagebereit , zeigten sogar Reue . "Ich habe nie jemanden betrügen wollen", so Jurist K. vor Gericht. Doch die Einsicht , daß undurchsichtige Finanzgeschäfte ihre ganz eigenen Regeln haben, kommt zu spät: Der 46jährige darf mittlerweile nicht mehr als Rechtsanwalt arbeiten. An neun folgenden Prozeßtagen will die 2. Strafkammer klären, wie es zum Verlust der sieben Millionen US-Dollar kommen konnte. Mit dem Urteil wird am 7. Dezember gerechnet. Doch soviel scheint schon jetzt klar. Bankkauffrau Irene J. ist für die Justiz kein unbeschriebenes Blatt. Die hatte schon einmal Pech mit einer Kundeneinlage von mehr als 500 00 Mark. 1995 wurde vor dem Oberlandesgericht Hamm ein Vergleich geschlossen. Irene J. zahlte 80 000 Mark. Westfalen-Blatt Nr. 250/27.10.98 |