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Jugendhaft für die Lotto-Mörder Von Damian Imöhl |
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Dortmund - Drei gesenkte Köpfe. Aber Scham, Reue und Buße kommen mal wieder zu spät. Klaus-Peter S. (60) ist tot. Der Kaufmann wurde in seinem Lottoladen überfallen, verblutete im Krankenhaus (BILD berichtete). Die Täter - sie sind noch so jung, verpfuschten ihre Leben, machten noch nicht einmal Beute. Gestern die Urteile: Sieben Jahre Jugendhaft für Muhammed K. (16) wegen Totschlags. Er rammte dem beliebten Lottomann ein Küchenmesser seitlich in den Kopf - mit immenser Wucht. Die Klinge (12,5 cm) durchbohrte das Hirn. Kaum zu glauben... Dem jungen Mann, an dessen Händen Blut klebt, ging's noch nicht mal ums Geld. Richter Karl-Friedrich Coerdt (51): "Er machte mit, um Mut zu beweisen." Und die Komplizen? Sie sind Brüder. Fünf Jahre Haft für Yilmaz (22), dreieinhalb (Jugendstrafe) für Muhammed Ü. (16). Sie wollten Geld für Schmuck und Drogen. Als das Trio in den Lotto-Laden stürmte, waren zwei Kunden da. Der mutige Kaufmann holte eine versteckte Gaspistole, richtete sie auf die Gangster. Da stürmte Muhammed K. zum Tresen, holte aus, setzte den Todesstich. Horst S. (53) ist der Bruder des Opfers. Beim Urteil vermieden die Räuber jeden Blickkontakt . Traurig sagt Horst S.: "Der Schmerz sitzt tief. Aber es war wichtig, dass ich hier war..." Familien-Anwalt Michael Rietz: "Wir wollen Schmerzensgeld und Schadenersatz." BILD, 19. Januar 2002, Seite 6 |