Themenübersicht: |
Balssam - Prozess | ||
Nach der Flucht | ||
Prozess am LG Bielefeld | ||
Verschwinden von Klaus S. | ||
Auftauchen von Klaus S. | ||
Misteriöse E-Mails | ||
Balsam-Pleite: Großbetrüger 17 Monate untergetaucht Im Paradies verhaftet |
||
Von M. Brekenkamp und K. Wessel Morgens um 8.30 Uhr rissen ihn die Zielfahnder des BKA aus dem Paradies und aus den Armen seiner blutjungen Ehefrau. Ende einer spektakulären Flucht. 17 Monate nach seinem Verschwinden wurde Milliarden-Betrüger Klaus Schlienkamp (46) verhaftet. In seiner Wohnung in Cebu-City, einer Touristenmetropole auf der Philippinen-Insel Cebu, wurde der Ex-Finanzmanager des Sportbodenherstellers "Balsam AG" in Handschellen gelegt. "Er war völlig überrascht, leistete keinen Widerstand", sagt Ober-staatsanwalt Heinz Hempe. Jetzt sitzt Schlienkamp in Auslieferungshaft. Am 10. November 1998 hatte sich der Hauptangeklagte im Prozess um den Mega-Betrug bei der "Balsam-AG" (2,5 Milliarden Mark Schaden) abgesetzt. Er hin-terließ einen Abschiedsbrief, kündigte seinen Selbstmord an. Komisch: Mit ihm verschwanden 120 000 Mark - und eine Taucherausrüstung. Rund ein Jahr ermittelten die Fahnder des BKA. Schließlich führte eine Spur über die Bahamas auf die Philippinen. In der Vier-Millionen-Stadt Cebu-City wurde Schlienkamp aufgespürt. Bereits am 17. Januar 1999 war er einge-reist. Er heiratete eine Einheimische, lebte unauffällig in einer beschei-denen Stadtwohnung, genoss die Tauchgänge im Unterwasserparadies der Minda-naosee. Der Staatsanwalt: "Wir hoffen, dass er freiwillig zurückkehrt. Hier erwarten Schlienkamp zehn Jahre Haft und ein weiteres Verfahren wegen An-lage-Betrügereien. Sein Anwalt Michael Rietz: "Ich fliege so schnell wie möglich auf die Philippinen." BILD |