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Untergetauchter Ex-Balsam-Finanzchef angeblich auf Kuba ertrunken
Bielefeld. Ein knappes Jahr nach dem Verschwinden des früheren Balsam-Finanzmanagers Klaus Schlienkamp gibt es neue Hinweise auf sein mögliches Verbleiben. Wie Oberstaatsanwalt Klaus Pollmann gestern aufgrund von Zeitungsberichten bestätigte, hat Schlienkamps Verteidiger Michael Rietz am Donnerstag Abend eine E-mail aus Kuba erhalten. Danach habe sich der Angeklagte während des Prozesses um den Milliardenbetrug bei dem ostwestfälischen Sportbodenhersteller auf einer Tauchbasis auf Kuba aufgehalten. Mitte Januar sei er jedoch von einem Tauchgang nicht mehr zurückgekehrt. "Wir lassen die Angelegenheit von den zuständigen Fahndungsbehörden überprüfen", sagte Pollmann. Allerdings hege man erhebliche Zweifel an dem Wahrheitsgehalt der E-mail. "Sowohl der Inhalt als auch der Zeitpunkt der Nachricht erscheinen der Staatsanwaltschaft sehr merkwürdig", erklärte er. Erst am Dienstag hatten die Verteidiger in ihrem Schlussplädoyer vor dem Bielefelder Landgericht gefordert, das Verfahren gegen ihren Mandanten einzustellen, da dieser offensichtlich tot sei. "Wir schließen hingegen nicht aus, dass Schlienkamp selbst der Verfasser der E-mail ist und damit zum zweiten Mal seinen Selbstmord vorgetäuscht hat", so Pollmann. Der des Milliardenbetrugs angeklagte Ex-Manager war im November 1998 untergetaucht und hatte in einem in Cuxhaven aufgegebenen Brief angekündigt, aus dem Leben scheiden zu wollen.
Neue Westfälische vom 11. September 1999 |
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