Themenübersicht: |
Balssam - Prozess | ||
Nach der Flucht | ||
Prozess am LG Bielefeld | ||
Verschwinden von Klaus S. | ||
Auftauchen von Klaus S. | ||
Misteriöse E-Mails | ||
Schlienkamp soll auf freien Fuß kommen |
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Milliardenbetrugsfall Balsam Von Ernst-Wilhelm Pape Bielefeld (WB) Der zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilte ehemalige Balsam-Finanzmanager, Klaus Schlienkamp (48), soll in den offenen Strafvollzug verlegt werden. Ferner gilt eine Freilassung auf Bewährung im Frühjahr 2003 als wahrscheinlich. Das hat sein Rechtsanwalt Michael Rietz (Münster) am Freitag bestätigt. Die für Schlienkamp zuständige Sozialbetreuerin in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Remscheid habe dem Häftling gute Führung bescheinigt. Geplant sei, dass Schlienkamp im März/April in die JVA Euskirchen verlegt wird. Schlienkamp müsse ein freies Beschäftigungsverhältnis und soziale Kontakte in Deutschland nachweisen, sagte Rietz. Im offenen oder halboffenen Vollzug müsse Schlienkamp nur die Nächte im Gefängnis verbringen. Ferner könne er auf Antrag seine geschiedene Ehefrau Eva Krüger in Bielefeld besuchen. Verheiratet ist der Ex-Manager mit Marietta Mariblanka, die auf den Philippinen lebt. Während des Balsam-Prozess war Schlienkamp am 10. November 1998 untergetaucht und später am 28. März 2000 auf den Philippinen verhaftet worden. Er war am 20. September 1999 in Abwesenheit zu zehn Jahren, Firmenchef Friedel Balsam zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Die Balsam AG in Steinhagen war mit 1600 Beschäftigten einst weltweit führender Sportboden-Hersteller. Sie hatte 30 Tochterfirmen in Europa, Amerika und Australien sowie einen Jahresumsatz von zuletzt 480 Millionen Mark. Nach Luftgeschäften (49 Banken wurden betrogen) brach die Firma zusammen. Gesamtschaden: 2,5 Milliarden Mark. Westfalen-Blatt, 16.Februar 2002 |