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© 1991-2011 Rechtsanwaltskanzlei Michael Rietz Impressum
  Außenwirtschaft Produkterpressung Insolvenzverfahren weitere Verfahren
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  Themenübersicht:  
  Balssam - Prozess  
   
  Nach der Flucht  
  "Der Jäger und seine Geliebte"
Der Spiegel Nr.8, 18.Februar 2002
 
  "Schlienkamp bekommt Freigang in der Eifel"
Neue Westfälische Nr.41, 18.Februar 2002
 
  "Schlienkamp soll auf freien Fuß kommen"
Westfalen-Blatt, 16.Februar 2002
 
  "Die Vorwürfe sind haltlos"
Westfalen-Blatt, 19./20.Januar 2002
 
   
  Prozess am LG Bielefeld  
  Am 195.Verhandlungstag letzte Urteile im Mammut-Prozess -
Blumen für die Hauptschöffen
Neue Westfälische Nr.220, 21.September 1999
 
  Prozeß verzögert sich -
Staatsanwaltschaft beantragt neuen Sachverständigen
Westfalen Blatt
 
  "Irgendwo steckt noch Geld"
Der Spiegel Nr.36/1999
 
  Die "Maske des Biedermannes"
Neue Westfälische, 11.November 1998
 
  Konkursverwalter verlangt 30 Millionen Mark Steuern zurück
NRW-Finanzbehörde hat bei Balsam abkassiert
Westfalen Blatt, 13.Dezember 1996
 
  Die Chronik des Balsam - Skandals
BILD-Zeitung, 27.April 1996
 
   
  Verschwinden von Klaus S.  
  "Gehen Sie mal ins kalte Wasser"
Neue Westfälische, 23.Juli 2000
 
  Nach Millarden-Pleite auf der Flucht
Schickte Top-Manager seine Todes-Meldung selbst?
Express, 23.Juli 2000
 
  Balsam-Prozeß: Selbstmord vorgetäuscht - Millarden-Betrüger nach Amerika geflohen?
Bild am Sonntag, 16.Mai 1999
 
  Hatte Klaus Schlienkamp Fluchthelfer?
Fahnder bei den Zeugen Jehovas Bielefeld
Westfalen Blatt
 
  Tod auf dem Meeresboden?
Ostwestfalen-Lippe, 12.Novemeber 1998
 
  Balsam-Topmanager weg!
Selbstmord oder nur fauler Trick?
BILD, 11.November 1998
 
  Klaus Schlienkamp:
"Für mich ist alles zuende."
Die Glocke, 11.November 1998
 
  "Ich will nicht mehr, für mich ist alles zuende."
Münstrsche Zeitung, 11.November 1998
 
   
  Auftauchen von Klaus S.  
  Schlienkamp friert und liest "Nichts"
Neuer Haftbefehl wegen Fluchtgefahr verkündet
Neue Westfälische, 12.April 2000
 
  Nach 16 Monaten Flucht wurde Milliardenbetrüger Schlienkamp,
Ex-Finanzchef der Balsam-AG,
in Asien gefaßst.
Welt am Sonntag, 2.April 2000
 
  504 Tage Flucht -
Das Ende eines Milliarden-Betrügers
BamS, 2.April 2000
 
  "Gehen Sie mal ins kalte Wasser"
Schlienkamp in Frankfurt in Haft genommen
Angeblich am Existenzminimum
Neue Westfälische , 1.April 2000
 
  Schlienkamp kehrt frustriert und erleichtert zurück
Westfälische Nachrichten, 1.April 2000
 
  Am 47.Geburtstag vor dem Richter
Anwalt: Schlienkamps Ehe ist geschieden
Westfälische Nachrichten, 31.März 2000
 
  Balsam-Betrüger:
Zum Geburtstag Haftbefehl
BILD, 31.März 2000
 
  Anwalt Michael Rietz (Münster) bestätigt Ausreise
Ex-Balsam-Manager Klaus Schlienkamp Freitag zurück
Münstersche Zeitung, 30.März 2000
 
  Balsam-Pleite:
Großbetrüger 17Monate untergetaucht
Im Paradies verhaftet
BILD
 
  Abenteuerliche Flucht des Balsam-Managers Schlienkamp:
Algen gezüchtet und auf Stroh geschlafen
Westfalen-Blatt
 
   
  Misteriöse E-Mails  
  Weitere E-Mail zum Verbleib von Schlienkamp
"Körper wurde von den Fischen gefressen."
Neue Westfälische, 16.September 1999
 
  Schlienkamp und kein Ende
Zweite E-Mail gibt weitere Rätsel auf
Die Glocke 15.September 1999
 
  Flüchtiger Betrüger soll Santiago Francesco heißen
Westfalen-Blatt, 11./12.September 1999
 
  E-Mail aus Kuba -
Balsam Manager beim Tauchen ertrunken
BILD, 11.September 1999
 
  Balsam-Prozess:
Viel Aufregung um E-Mail
BILD, 11.September 1999
 
  Rätsel-E-Mail von Schlienkamp
Neue Westfälische, 11.September 1999
 
  E-Mail aus Kuba meldet Tod von K.Schlienkamp
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 11.September 1999
 
  Nach Milliarden-Pleite auf der Flucht
siehe auch Express-online, 11.September 1999
 
  Vage Spur von Balsam-Manager führt in die Karibik
Münstersche Zeitung, 11.September 1999
 
  E-Mail aus Kuba - Manager von Balsam tot?
Westfälische Rundschau, 11.September 1999
 
  Untergetauchter Balsam-Manager angeblich in Kuba ums Leben gekommen
Die Welt, 11.September 1999
 
  Balsam - Manager tot?
Augsburger Zeitung, 11.September 1999
 
  Staatsanwalt bezweifelt Angaben der E-Mail
Westfälische Nachrichten, 11.September 1999
 
  Anwalt erhielt elektronischen Brief aus Kuba
Neue Rhein-Ruhr-Zeitung, 11.September 1999
 
  Gestern Abend E-Mail an Rechtsanwalt Rietz
Die Glocke, 10.September 1999
 

  Die "Maske des Biedermannes"
 
  Trotz Schlienkamps Verschwinden übrige Angeklagte weiter auf freiem Fuß

Von Peter Johnsen Bielefeld

Unter keinem guten Stern steht der seit zweieinhalb Jahren andauernde Balsam Prozeß vor dem Bielefelder Landgericht. Nach Ulrich Brandenberger, der sich Anfang Februar absetzte, fehlt mit Klaus Schlienkamp nun auch einer der Hauptangeklagten. Während der Ex-Procedo-Prokurist Brandenberger vermutlich behaglich in seinem Schweizer Domizil sitzt, ist das Schicksal des ehemaligen Finanzchefs der Balsam-Gruppe völlig ungewiß. Der Inhalt des Abschiedsbriefes, den Schlienkamp an das Gricht sandte, ist unmißverständlich. Danach hat der 45jährige Vater zweier Kinder, der in diesem Jahr seine erste, später von ihm geschiedene Ehefrau zum zweitenmal heiratete, Selbstmord begangen. Die Staatsanwaltschaft hegt allerdings "begründete Zweifel", so Oberstaatsanwalt Heinrich Rempe, an dieser Absicht. So vermutet, nicht zuletzt aufgrund der Begleitumstände von Schlienkamps Verschwinden, daß es sich um ein Täuschungsmanöver handelt, um eine von langer Hand sorgfältig geplante Flucht zu bewerkstelligen.
Die Anklagebehörde hat daher eine Fahndung nach dem Vermißten ausgelöst. Die Verteidiger der übrigen Angeklagten scheinen diese Ansicht zu teilen. "In der Maske des Biedermannes und reuigen Sünders", so Muscats Anwalt Thimas Knierim, habe Schlienkamp alle Verfahrensbeteiligten an der Nase herumgeführt. Das Verschwinden des als religiös geltenden Mannes - er gehört den Zeugen Jehovas an - am vergangenen Freitag löste hektische Betriebsamkeit aus. Seine Ehefrau wandte sich am Montag an seinen Verteidiger Michael Rietz. Ihr Mann habe sich zu einer Geschäftsreise nach London verabschiedet, berichtete sie. Den letzten Telefonkontakt habe es am Sonntag gegen 10 Uhr gegeben. Danach sei die Mailbox von Schlienkamps Handy nicht mehr erreichbar gewesen. Rietz verständigte seine Co-Verteidiger, gemeinsam beschloß man, auch die Anwälte der anderen Angeklagten zu informieren. Als Friedel Balsam von dem Verschwinden Schlienkamps erfuhr, geriet der in Panik. Er befürchtete, wie schon nach der Flucht Brandenbergers, erneut in Untersuchungshaft zu müssen. Mit seinem Verteidiger Jojann Wegener Begab er sich am Abend zur Wohnung des Kammervorsitzenden Bodo Wabnitz um den Richter persönlich von seiner Lauterkeit zu überzeugen, traf diesen aber nicht an. Wabnitz wiederum trommelte zwei Richterkollegen zusammen, mit denen er sich am Montagabend um 22 Uhr im Landgericht traf, um Haftbefehl gegen Schlienkamp zu erlassen. Den Antrag der Staatsanwaltschaft, die Haftbefehle gegen die Anklagten Friedel Balsam, Rolf Muscat und Dieter Klindworth wieder in Vollzug zu setzen, wies die Kammer am Ende des gestrigen Verhandlungstages zurück. Ein Nachahmungseffekt, der durch die Flucht Brandenbergers hätte ausgelöst werden können, sei diesmal nicht zu befürchten, begründete Wabnitz die Entscheidung. Dafür, daß Schlienkamp sich dem Prozeß entzogen habe, könnten auch berufliche oder private Gründe ausschlaggebend gewesen sein, die nichts mit diesem Verfahren zu tun hätten. Im Balsam-Prozeß wird den ursprünglich sieben Angeklagten vorgeworfen, 45 Refinanzierungs- und Hausbanken im insgesamt 1,3 Milliarden Mark betrogen zu haben, indem nicht existente Forderungen aus dem Bau von Sportstätten an die Factoring-Firma Procedo verkauft wurden. Nach dem spektakulären Zusammenbruch Balsams waren zunächst alle Verdächtigten festgenommen worden. Balsam befand sich vom 7. Juni 1994 bis zum 8. August 1996 und vom 3. Februar bis 2 Juni 1997 in Untersuchungshaft. Muscat vom 30. August 1994 bis 28. Juni 1996 und vom 3. Februar bis 6. Mai 1997.
Der Prozeß wird am Mittwoch, 18. November, fortgesetzt.

Neue Westfälische, 11.11.1998