Themenübersicht: |
Balssam - Prozess | ||
Nach der Flucht | ||
Prozess am LG Bielefeld | ||
Verschwinden von Klaus S. | ||
Auftauchen von Klaus S. | ||
Misteriöse E-Mails | ||
Schlienkamp kehrt frustriert und erleichtert zurück |
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Balsam-Manager landet in Deutschland -werd- Frankfurt (Main)/Bielefeld. Gleichzeitig "frustriert" und "erleichtert" ist der ehemalige Balsam-Finanzmanager Klaus Schlienkamp gestern in Deutschland gelandet. Wie sein Anwalt Michael Rietz gestern gegenüber unse-rer Zeitung sagte, sei sein Mandant "gefasst" gewesen. Nach seiner Flucht ins Ausland wolle der 47-jährige die "Sache jetzt hinter sich bringen". Frustriert sei er über die Trennung von seiner Frau. Ein Haftrichter hatte Schlienkamp noch am Vormittag in Untersuchungshaft genommen. Der Ex-Manager, der im September 1999 in Abwesenheit wegen schweren Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt worden war, wurde in ein Frankfurter Gefängnis gebracht. Anfang nächster Woche soll er mit einem Sammeltranspprt nach Bielefeld gebracht werden. Dort werde er am Dienstag eintreffen. Der als Milliardenbetrüger gesuchte Geschäftsmann hatte in den frühen Morgenstunden auf dem Frankfurter Flughafen im Polizeigewahrsam eine Lufthansa-Maschine aus Manila verlassen. Gegen ihn lag ein Haftbefehl des Landgerichts Bielefeld vor. Darin wird ihm Betrug in 78 Fällen vorgeworfen. Die Vorwürfe entsprächen dem Urteil des Landgerichts Bielefeld gegen Schlien-kamp, das allerdings noch nicht rechtskräftig ist, stellte das Amtsgericht fest. Der Termin vor dem Haftrichter dauerte nur zehn Minuten, in denen Schlienkamp der Haftbefehl verkündet wurde. Zielfahnder des Bundeskriminalamts hatten Schlienkamp zusammen mit der einheimischen Polizei auf der philippinischen Insel Cebu gefasst. Der Manager war in einen der schwersten Fälle von Wirtschaftskriminalität verwickelt, bei dem ein Schaden von 2,7 Milliarden Mark entstand. Laut Gericht haben er und sein Chef Friedel Balsam mit anderen Beteiligten 45 Banken um 1,5 Milliarden Mark betrogen. Im Juni 1994 stellte sich Schlienkamp freiwillig und legte ein Geständnis ab. Noch vor dem Prozeß tauchte er Anfang November 1998 unter und täuschte in einem Abschiedsbrief Selbstmordabsichten vor. Westfälische Nachrichten vom Samstag, 1. April 2000 |