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Balssam - Prozess | ||
Nach der Flucht | ||
Prozess am LG Bielefeld | ||
Verschwinden von Klaus S. | ||
Auftauchen von Klaus S. | ||
Misteriöse E-Mails | ||
Gestern abend E-Mail an Rechtsanwalt Rietz |
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Klaus Schlienkamp: Selbstmord in Kuba? Von Martin Neitemeier Bielefeld/Münster (gl). Knapp ein Jahr nach dem plötzlichen Verschwinden des im Balsam-Prozess angeklagten Klaus Schlienkamp gibt es seit gestern abend Hinweise auf einen zwischenzeitlichen Aufenthaltsort und den möglicherweise tatsächlichen Tod des früheren Finanzmanagers: Schlienkamps Verteidiger Michael Rietz erhielt nach exklusiven Informationen der "Glocke" um 19.32 Uhr eine Nachricht via Internet. Danach hat sich Klaus Schlienkamp auf einer Tauchbasis auf Kuba aufgehalten, soll dort aber Mitte Januar von einem Tauch-Alleingang nicht zurückgekommen sein. Der Münsteraner Rechtsanwalt schaltete noch gestern abend Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft und das Landgericht Bielefeld ein. Nach der von einem Francesco Santiago gezeichneten elektronischen Nachricht - in Englisch abgefasst -hat dieser auf einer Tauchbasis auf Kuba "Klaus Schinkamp" getroffen. Er habe sich oft mit ihm unterhalten. Schlienkamp habe gesagt, er sehe keine Zukunft mehr und habe kein Glück in seinem Leben. Schlienkamp sei jeden Tag getaucht, und das auf riskante Weise. Mitte Januar habe Schlienkamp ihm die E-Mail-Adresse seines Verteidigers Rietz gegeben und ihn gebeten, diesen zu informieren, wenn ihm etwas passiere. Später habe er sich dann eine Tauchausrüstung geliehen, um allein zu tauchen. Normalerweise verleihe man keine Ausrüstungen für Alleintauchgänge, aber weil Schlienkamp sehr erfahren gewesen sei, habe man ihm die Ausrüstung gegeben. Von dem Tauchgang sei er aber nie zurückgekommen. Um auf Kuba keine Unanehmlichkeiten zu bekommen und weil er die E-mail-Adresse verlegt hatte, informierte der Absender der Nachricht den Münsteraner Rechtsanwalt nach eigenen Angaben zunächst nicht. Gestern aber holte er das nach. Die Glocke vom 10. September 1999 |